Tanz des Vergessens – Heidi Rehn

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Lou hat es nicht einfach in ihrem jungen Leben gehabt. Erst stirbt die Mutter, da ist die Tochter gerade 12 und dann stirbt der Vater. Das ist alles zuviel für das junge Mädchen und so zieht sie aus ihrer Heimatstadt Augsburg in die Stadt München. Hier hofft Lou, die gelernte Täschnerin ist, eine berufliche Perspektive zu erhalten. Ihr Glück ist perfekt mit dem Wiener Curd. Doch am ersten schussfreien Tag in München geschieht ein Unglück, dass Lou aus der Bahn wirft. Nie wieder möchte sich die junge Frau verlieben! Sie hat das Gefühl, sie bringt jeden nur Unglück. Es gibt jedoch noch andere Widrigkeiten im ersten Nachkriegssommer 1919. Lou hat durch Curd ebenfalls seine Freunde Judith und Max kennen gelernt. Beide Freunde helfen Lou nach diesem Unglück. Aus Wohnungsnot läßt sich Lou auf eine riskante Idee eines angesehenen Bürgers ein. In dieser Zeit wird auch immer wieder ein Mann in den oberen Gesellschaftsschichten eingeladen, der noch viel Unglück und Trauer bringen wird. Doch davon weiß die junge Generation der 20. Jahre noch nichts. Obwohl gerade die arbeitsame Schicht, die Gefahr spührt, die von diesem Mensch ausgeht. Aber die reichen und mächtigen der damaligen Zeit, haben und wollten es nicht sehen! Lou und ihre Freundin Judith ziehen nach Berlin, als sie merken, dass besonders den Juden, für die Kriegsniederlage der Deutschen verantwortlich gemacht werden.Die damalige junge Gesellschaft hatte nach dem langen Verzicht Sehnsucht nach Tanz und Vergnügen. Lou und ihre Freunde tanzen ausgelassen Jitterbug nach den neuen Jazz Rhitmen.

Heidi Rehn hat hier einen atmosphärisch dichtes Gebilde der 20. Jahre erstellt. Jetzt gebe ich ein Zitat von Heidi Rehn aus dem Buch wieder: ,,Mit dem Wissen der Nachgeborenen sehen wir schon die nächste Katastrophe am Horizont aufziehen, während Lou und ihre Freunde sich im Herbst 1924 endlich auf der sicheren Seite wähnen.“ Zitat Ende.

Ich bin schon sehr auf den dritten Roman dieser Zeit gespannt, den uns die Autorin im Nachsatz ankündigt. Ich habe das Buch angefangen und in einem Rutsch durchgelesen. Von der ersten bis zur letzten Seite hört der Spannungsbogen nicht auf! Vielen Dank an Patricia Kessler vom Droemer Knaur Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.